Kärntner Salkweiber

Europäische Erzählkultur: Kärntner Salkweib oder Kärntner Salige
Europäische Erzählkultur: Salkweib

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE SALKWEIBER

Im Rosentale in Kärnten, besonders in der Umgebung von Rosegg, lebten einst viele Salkweiber (Bergfrauen). Sie hatten mißgestaltete Füße, hielten sich am Ufer der Drau auf und lebten von Fischen. Sie galten als menschenscheu, wenn sie aber zufällig mit einem Menschen zusammenkamen, so standen sie ihm mit Rat und Tat bei.

Einmal ging ein Bauer aus der dortigen Gegend im Winter nach Hause. Da rief ihm von den Felsen am andern Ufer der Drau eine Stimme zu: "Bauer, sä' Bohnen!" Er war gerade gut aufgelegt, und so tat er, wie ihm geheißen wurde, und säte ein ganzes Schaff Bohnen auf den Schnee. Als er am nächsten Tage an derselben Stelle vorüberkam, sah er hochaufgewachsene grüne Ranken; doch fand er nirgends eine Schote daran.

Als er so in Gedanken dastand, hörte er wieder dieselbe Stimme wie am Tage vorher, und sie rief ihm zu, er solle die Schweine aus dem Stall lassen. Der Bauer tat es, und die Tiere fielen über das grüne Futter her und ließen es sich gut schmecken. Jetzt sah sich der Mann die Stengel näher an und fand, daß sie mit Früchten dicht gefüllt waren. Schnell erntete er die Bohnen ein, und von diesem Tage an blieb er den Salkweibern dankbar sein Leben lang.

Quellen

Quelle: Götter- und Heldensagen, Genf 1996, Seite 636


http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/allgemein/salkweiber.html

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