Die irische Anderswelt - The Wee Folk - Irish Fairies

Tír na nÓg

Der Mythos CúChullainn und der Mythos Conlai sind Archetypen der europäischen Erzählkultur
Irischer Mythos: Cuchullain wird von seiner Frau Emer ermahnt

Informationen aus Wikipedia, Deutungen von mir:

Das Bild zeigt den Helden aus der irischen Sage Cú Chulainn, wie er von seiner Frau Emer ermahnt wird. Cú Chulainn ist eine Figur aus der irischen keltischen Mythologie  und ein Archetyp nicht nur der irischen, sondern auch der europäischen Erzählkultur. Er ist der bedeutendste Kämpfer und Held einer Kriegervereinigung, den Gefolgsleuten  eines sagenhaften Königs von Ulster.1)2) Cú Chulainn hat mit Sides Kontakt. Nachdem die Túatha Dé Danann von den Milesiern geschlagen wurden, kam es zu Verhandlungen zwischen beiden Gruppen. Da die Túatha die Fähigkeit besaßen, den Milesiern Milch und Getreide zu entwenden, kamen beide darin überein, die irische Insel  in zwei Bereiche zu teilen: einen oberirdischen und einen unterirdischen. Die Túatha zogen sich „unter die Hügel” zurück, während die Milesier über den Hügeln verblieben. Hierbei teilte Manannan mac Lir den Túatha die Gebiete zu, in die sie sich zurückziehen sollten, und wurde von da an zum König der Síde3). In allen europäischen Märchen gibt es diese Anderswelt, diesen Mythos eines belebten Waldes. Sidhe waren also die Orte des Märchens, wo die Túatha Dé Danann wohnten; allmählich aber nannte man die Bewohner selbst Sidhe, und später "fairies" oder "wee folk" ("kleine Leute") und die Vorstellung von ihrem Aussehen änderte sich. Und so kann man sich das Zusammenleben der Höhlenmenschen und der ersten Ackerbauern vorstellen. Als die Höhlenmenschen verschwanden, blieb die Vorstellung von der Anderswelt, von Tír na Óg 4).

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1) Siehe auch Bild:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/88/Cuchulainn_rebuked_by_Emer_Millar.jpg  (1.6.12)

2) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%BA_Chulainn (6.1.12)

3) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%ADd  (6.1.13)

4) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%ADr_na_n%C3%93g         (31.1.13)

 

Märchenhafte Archetypen durchziehen die europäische Erzählkultur
Der Mythos der belebten Natur ist nicht nur Erzählkultur, sondern reicht ins Leben
Die Entstehung des Wörthersees in der Kärntner Sage
Wörthersee-Mandl in der Kärntner Sage

Tír na nÓg kann im Mythos düster und bedrohlich dargestellt werden, oder lieblich und erstrebenswert. Im Film "Titanic" gibt es eine rührende Szene: Als eine Frau der unteren Klasse mit zwei Kindern bemerkt, dass sie keine Aussicht für ein Rettungsschiff hat, kehrt sie mit ihren beiden Kindern in die Koje zurück und erzählt ihnen von von dem Märchen über Tír na nÓg, bis es vorbei ist.

Ein glitzerndes Musikspiel, das alle Sorgen vertreibt, aber auch handlungsunfähg für diese Welt macht, bringt die Menschen für die Dauer des Ertönens nach Tír na nÓg. Cormac der irischen Sage, Sohn des Art, Enkel des Conn der hundert Schlachten1), und alle seine Anhänger werden mit solcher Musik sorgenfrei, aber auch handlungsunfähig gemacht Cormac kann also seine Frau erst nach einem Jahr zurück holen. Isolde in "Tristan und Isolde" von Gottfried von Straßburg lehnt die silbernen Glöckchen , die Tristan ihr schenkt, ab, weil sie ihn nicht vergessen will.

 

In dem Video von You Tube ( http://www.youtube.com/watch?v=YNF6zH3pjDU  18.1.13)erscheint Tír na nÓg eher düster.

 

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1) http://de.wikipedia.org/wiki/Cormac_mac_Airt 28.4.13

Jacobs, Joseph: "How Cormac MacArt went to Faery" In: McGarry, Mary: "Great Folk Tales of Old Ireland" Wolfe Publishing Limited London 1972  Seite 33

Europäische Erzählkultur: Mythos Besiedelung
Europäische Erzählkultur: Frühe Besiedelung

 

Frühe Besiedelung Europas

 

Ein ziemlich deutlicher Hinweis auf die archaische Besiedelung Europas, auf der die heutigen Archetypen der Europäischen Erzählkultur basieren,  ist die altirische Erzählung von Etain. Echu, einer aus dem Volk der Tuatha dé Danann, ein Kind der Göttin Danu, der auch der Fluss Donau den Namen verdankt, will Elcmar von den Fir Bolg vertreiben. Dazu ließ er Wölfe in Elcmars Herde einbrechen und machte sich an seine Frau, Boand, heran.  Boand gebiert das Mädchen Etain, in die sich ihr Bruder und ihr Pflegevater verlieben. Endgültig werden die Fir Bolg von den Tuatha dé Danann besiegt. Die Tuatha dé Danann werden, wie oben ausgeführt, dann ihrerseits von den Milesiern unterworfen.

 

Durch die Niederlage waren die Túatha Dé Danann gezwungen, sich unter der Führung von Dagda in die Sidhe-Hügel zurückziehen. Zuerst wurden nur die Hügel Sidhe genannt, später wurden auch die Tuatha De Danann Aes Sídhe genannt, Leute aus den Hügeln. Andere Legenden berichten, dass sie nach Tír na nÓg, dem Land der ewigen Jugend gingen.

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BAatha_D%C3%A9_Danann

 

Brigitte Prem sieht in diesem Ereignis die Darstellung des Kulturkonfliktes der Höhlenmenschen mit den ackerbauenden Invasoren. In Irland bekamen die nun sich in Höhlen versteckenden Tuatha De Danann den Namen Wee Folk, das Kleine Volk oder Kleine Leute, wie sie auch bei den Gebrüdern Grimm manchmal heißen, denen man Essen ins Fenster legte; da sie oft hilfreich waren, sich als Einheimische im Wald und auf der Wiese auskannten, nannte man sie Fairies. Noch im 20. Jahrhundert musste um einen Fairy-Baum eine Straße herum gebaut werden, um diese nicht zu stören http://irish-fairies.jimdo.com/the-wee-folk-der-irischen-anderswelt/, http://irish-fairies.jimdo.com/irische-anderswelt/ , wie Brigitte Prem in ihrem Buch "The Wee Folk" Grin Verlag 2013 http://www.grin.com/en/e-book/203245/the-wee-folk-an-examination-of-the-fairy-and-mythological-culture-of-ireland

bewiesen hat.

Ähnlich zu sehen sind die Saligen der Alpen.

Mit dem körperlichen Verschwinden der Fairies und Saligen mutierten sie in der Vorstellungswelt zu Gestalten von Kindermärchen: Peter Pan und Elfchen. Ein nettes Beispiel ist das Gedicht "Nachtgebet", das Georg Calderash für seine Eltern und Großeltern geschrieben hat, die ihm von den Elfchen erzählt haben.

 

Nachtgebet

Gott behüt‘ dich …(im Gedenken an meine Eltern und Großeltern)

 

Ein Licht, ein Glockenspiel, ein helles Lachen

im goldenen Morgentau.

Was machen ein Elflein und ein Wicht,

was flüstern sie dort so schlau?

 

Sie wiegen und wägen und sägen

ein Lispeln ins Zittergras.

Sie jäten und mähen und biegen

die Blätter und Stengel im grünen Nass.

 

In den Rispen der Blütenstände

ihr Kichern und Gackern.

Sie klatschen die Hände und wispern,

die Sonne tanzt über den Äckern.

 

Schon ist es Mittag, dann Abend , dann Nacht

im ganzen Land.

Auf Wacht, still trabend, ein Ritter

im Leinengewand.

 

Der Wicht schaukelt im Mond, in den Sternen

die Elfe.

In der Ferne wohnt dir ein Licht,

das dir helfe!

 

Georg Calderash

04.07.2016

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Calderash, Georg: "Nachtgebet", SdS Hamburg 2016.

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BAatha_D%C3%A9_Danann

6.7.2016

 

Quellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Cormac_mac_Airt 28.4.13

Jacobs, Joseph: "How Cormac MacArt went to Faery" In: McGarry, Mary: "Great Folk Tales of Old Ireland" Wolfe Publishing Limited London 1972  Seite 33

Löpelmann, Martin: "Erinn" Rudolf M. Rohrer Verlag Brünn München Wien

You Tube ( http://www.youtube.com/watch?v=YNF6zH3pjDU  18.1.13)

1) Siehe auch Bild:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/88/Cuchulainn_rebuked_by_Emer_Millar.jpg  (1.6.12)

2) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%BA_Chulainn (6.1.12)

3) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%ADd  (6.1.13)

4) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%ADr_na_n%C3%93g         (31.1.13)

Calderash, Georg: "Nachtgebet", SdS Hamburg 2016.

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BAatha_D%C3%A9_Danann

6.7.2016