Thomas Schubardt Frühlingsgedicht

 

 

 

 

 

 

Thomas Schubardt

 

Frühlingsgedicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Schubardt

 

Frühlingsgedicht

Wann ist es Nacht? Wann ist es Traum?
Flüsterte nicht gerade dort in stiller Flur
Die duftende Begierde der erwachenden Natur
Mir eilig etwas zu aus nächstem Raum?

Es war wohl Traum. Wann wird es endlich Nacht?
Doch da! Schon wieder dies geheimnisvolle Raunen,
Das gleich dem hingehauchten Staunen
Des jungen Kindes, mir die Sinne fiebern macht.

Da endlich kommt mein Liebstes zu der späten Stunde,
Und ihr Verkünder ist die frühe Nacht;
Da legt sie eben ihr bekränztes Haupt mir sacht
Auf die gebeugte Schulter -und der Mond steigt auf
aus kühlem Wiesengrunde.

 

 

Schubardt, Thomas: Frühlingsgedicht. SdS Hamburg 2018